Onepager textgewandt

Ute Harland ist Texterin, Journalistin und vor allem Expertin für Finanzkommunikation. Sie wollte ihre in die Jahre gekommene Website relaunchen und sprach mit mir über ihre Vorstellungen. So sollte ihre neue Unternehmensdarstellung sein: Schlicht, aber überzeugend. Ohne illustrierende Bilder, aber nicht schmucklos. Knapp, aber aussagekräftig. Ihr textgewandt-Logo sollte gut zu sehen sein und nicht untergehen und natürlich bestimmten die Logofarben das Farbschema der Seite, so dass ihre Lieblingsfarbe Petrolgrün von vorneherein eine Rolle spielte. Und grundsätzlich sei sie einem Onepager nicht abgeneigt. Eine kleine,  überschaubare Seite also, wie Renate Hermanns von der css-manufaktur in Düsseldorf und ich sie schon viele Male zuvor gebaut hatten. Aber dieses Mal war es anders. Ich spürte vom ersten Telefonat an, dass Ute Harland ganz genau wusste, was sie wollte, ohne möglicherweise zu wissen, dass sie es so genau wusste. Und meine wichtigste Aufgabe war nun, diese unausgesprochenen Vorstellungen umzusetzen. Und ja, ich hatte Respekt vor der Aufgabe, eine Seite zu erstellen, die idealerweise – so wurde es gewünscht – abgesehen vom Logo und Profilbild ohne weitere Bilder auskäme.

Aber es zeigte sich wieder einmal, dass Inhalt und Struktur von ganz allein zum “Design” führen und ein äußerlich stimmiges Bild ergeben, wenn es auch inhaltlich passend ist. Je mehr Zeit man darauf verwendet, vorhandene Inhalte zu strukturieren, um sie dann den passenden Themenfeldern zuzuordnen, also je mehr Zeit man ins Konzept einer Website steckt, desto leichter fällt dann am Ende die Gestaltung der Seite und die Ausformulierung der Texte. Und manches Mal, wie auch in diesem Fall, ergibt sie sich einfach aus den inhaltlichen Erfordernissen. Wie sage ich was? Was stelle ich in den Vordergrund? Was möchte ich noch einmal hervorheben? Was ist mir besonders wichtig? Und was kann zurückhaltender präsentiert werden, weil es nur die lesen sollen, die es auch wirklich lesen wollen?

Ob mir das bei textgewandt gelungen ist, mögen andere beurteilen. Ich kann es nur hoffen und mich darüber freuen, dass zumindest die Kundin zufrieden ist. Wenn textgewandt.de nun auch noch die potenziellen Interessenten überzeugt, dann bin auch ich zufrieden.

Ich danke meiner lieben Kollegin Renate Hermanns für die wie immer gute Zusammenarbeit und unserer Kundin Ute Harland für ihr Vertrauen. Ihr wünsche ich viel Freude und Erfolg mit der neuen Website.

Physioteam Winz

Es ist schon eine Weile vergangen seit dem Going Online des Relaunches der Website vom Physioteam Winz in Tönisvorst. Aber das hindert mich ja nicht, wenn auch mit Verspätung, die Tradition zu wahren, die neue Website hier vorzustellen und unserem Kunden einen Link zu spendieren.

Es sollte eine möglichst schlanke Seite werden, die die Besucher nicht mit allzu viel Text erschlägt. Das Studio besteht aus zwei Bereichen, der Physiotherapie und dem Medizinischen Gerätetraining mit dem seshr viel klangvolleren Namen e-motio-Training. Beide Bereiche bekamen eine eigene Unterseite, auf der die Angebote so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich beschrieben wurden. Und gemeinsam bekam das Angebot einen neuen Claim oder Slogan, der über allem steht und beide Bereiche abdeckt: Gesund werden. Fit bleiben. Auf einer weiteren Seite haben wir das Team kurz und ohne viel Schnickschnack, aber hoffentlich dennoch ansprechend und sympathisch vorgestellt. Der Website angeschlossen ist außerdem ein Blog, in dem das Team Aktuelles, Neuigkeiten oder Informationen veröffentlichen kann. Auf der Startseite der Website erscheinen jeweils die drei aktuellsten Beiträge oder alternativ die Beiträge, die man anzeigen möchte.

Alles in allem eine klassische Website, die informiert und anspricht und die dem Physioteam Winz hoffentlich auch neue Kunden bringt.

Das Projekt war wieder ein Gemeinschaftsprojekt von Renate Hermanns und mir. Die Photos hat Andres Baum gemacht. Ich danke euch für die gute Zusammenarbeit. Bedanken muss ich mich auch bei Wolfgang Rommel für die Begleitung und für viele wertvolle Hinweise, die er als Kenner des Studios und der Praxis geliefert hat. Ich wünsche dem Physioteam Winz viel Erfolg mit der Website und auch viel Spaß dabei mit ihr zu arbeiten und ihre Möglichkeiten zu nutzen.

PR-Artikel für einen Juwelier und Goldschmied

Einmal im Jahr schreibe ich für meinen Stammkunden Solitaire Lechler in Freiburg einen Beitrag für die Weihnachtsbeilage einer Freiburger Zeitung. In diesem Jahr ist er besonders lang geraten, was daran liegt, dass man über Verlobungsringe eine Menge sagen kann und dass es beim Kauf einiges zu beachten gibt. Nach fast mehr zwei Jahrzehnten als Texterin (auch) für die Schmuckbranche machen mir solche Beiträge immer noch Spaß. Es ist schön, sich neben all den kurzen, schnellen Social Media Postings auch noch einmal intensiver mit einem Thema zu beschäftigen. In Sachen Schmuck fällt mir das meist nicht schwer, bzw. ich muss zur Recherche meine lokale Festplatte kaum verlassen, denn es gibt eigentlich fast kein Thema, über das ich für diese Branche noch nicht geschrieben hätte.

Hier geht’s zum PDF des Artikels: Für den besonderen Moment

Onepager für Schwalmtal Yoga

Sie wolle keine Buddhas, keine Räucherstäbchen und keine Lotusblüten – sie wolle einfach sachlich und überzeugend ihr Angebot vorstellen. So lautete – zusammengefasst – das Briefing der Kundin, für die ich ihre erste Website konzipiert und betextet habe. Buddhas, Räucherstäbchen, Lotusblüten oder irgendwas auch nur annähernd Esoterisches wird’s bei mir niemals geben. Einen solchen Auftrag müsste ich ablehnen bzw. an Kolleginnen weiterreichen, denn das ist nicht meine Gedankenwelt, ich könnte mich nicht richtig hineinversetzen. Aber sachlich und überzeugend – das kann ich. Hoffe ich doch. :-)

Für Schwalmtal-Yoga.de habe ich – wieder einmal gemeinsam mit Renate Hermanns von der CSS-Manufaktur in Düsseldorf – einen schlichten Onepager erstellt. Das Farbkonzept folgte den Farben des Logos und dem Grundmotiv: die wunderbare Natur rund um die Gemeinde Schwalmtal.

Die Seite ist – so war es der Wunsch der Kundin – knapp gehalten – es gibt im Grunde nur drei Navigationspunkte: Angebot, Über mich und Kundenstimmen. Dennoch bietet die Internetpräsenz Raum für viele weitere Infos und Artikel – all dies kann die Kundin fortan im integrierten Blog unterbringen. Welche Beiträge aus dem Blog auf der Startseite angezeigt werden, kann die Kundin selbst bestimmen. Greift sie nicht ein, erscheinen immer die aktuellsten vier Artikel.

Ich danke Heike Rathjens für das Vertrauen in meine Arbeit und wünsche viel Erfolg mit der Website.

 

Seiler Bürokonzepte

Dieses Webprojekt ist schon ein paar Tage online, aber ich komme jetzt erst dazu, es vorzustellen. Die Website für die Firma Seiler Bürokonzepte war ein weiteres Projekt, das ich für Jan Liesendahl und einen seiner Kunden bearbeiten durfte. Jan hat wie immer die Seite gebaut und ich habe die Texte dazu bearbeitet und die Gestaltung/Aufteilung der Inhalte übernommen. Eine Art zu arbeiten, die mir Freude macht. Denn nicht immer fällt mir das Konzept für eine Website leicht. Wie schön, wenn man dann Auftraggeber hat, die einem diese Arbeit schon abgenommen haben und man “nur noch” das inhaltliche Finetuning machen muss.

Die Website ist ein Onepager und so galt es, möglichst viele Inhalte und Kaufargumente auf möglichst wenig Raum zu platzieren. Eine Aufgabe, wie ich sie mag, denn ich mag es kurz. Ich hoffe, dass es gelungen ist und dass sich viele Kunden gleichermaßen informiert und angesprochen fühlen.

Seiler ist ein Dienstleister rund um das Büro – Büromöbel, Büromaschinen, Büromaterial – bei Seiler gibt es das alles aus einer Hand. Man plant auch mit den Kunden eine neue Einrichtung – darin liegt die eigentliche Stärke des Unternehmens – und setzt dann budgetgerecht um, was sich der Kunde vorstellt.  Danke Jan für die wieder einmal problemlose Zusammenarbeit und Herrn Seiler danke ich für sein Vertrauen, mich einfach am lebenden Objekt online arbeiten zu lassen. Ich wünsche dem Unternehmen Seiler weiterhin viel Erfolg.

Umweg Jakarta*

Unterm Strich mehr als Text: Jetzt auch Bücher. :-) Meine Geschichte über den Familiennachzug der Familie unseres ehemaligen Mitbewohners und Freundes ist erschienen.

Ich könnte jetzt hier einen chicen Pressetext veröffentlichen, der dieses Buch bewirbt. Aber ich möchte lieber zunächst mal die Geschichte dieses Buches erzählen. Denn ich möchte, dass alle, die von dem Buch hören oder die sich dafür interessieren, erfahren, dass es ein ganz besonderes Buch ist.

Schreiben macht frei

Dieses Buch habe ich nicht geschrieben, weil ich ein Buch schreiben wollte. Ich habe es geschrieben, weil ich es aufschreiben musste. Ich war vor einem Jahr, in diesem Juni 2016 so voll mit Emotionen, mit Wut, Liebe, Freude, Angst und Erleichterung, riesiger Erleichterung, dass ich ein Ventil brauchte. Und was macht eine Texterin dann? Sie schreibt. Schreiben macht frei.

Ich schrieb einfach alles auf, was geschehen war. Vom ersten Kennenlernen bis zu jenem Tag am Flughafen. Allen, denen ich diese Geschichte erzählte, blieb der Mund offen stehen. Alle hörten fasziniert zu. Und viele sagten: Das musst du aufschreiben, du musst ein Buch daraus machen. Und so dachte ich eines Tages während des Schreibens: Warum nicht? Wenn meine Freunde, Nachbarn und Kolleginnen alle so beeindruckt sind von diesen Ereignissen, dann würden es ja vielleicht auch andere sein? Die Buchidee war geboren und ich begann, einen Verlag zu suchen. Eher halbherzig, denn eines war für mich klar: Ich wollte dieses Buch möglichst schnell herausbringen. Und die Mühlen in der Verlagslandschaft laufen oft langsam. Ich fand sogar Verlage, die interessiert waren. Aber keiner wollte meine Idee eines zweisprachigen Buches realisieren. Die Zweisprachigkeit aber war für mich keine verhandelbare Option. Ich wollte, dass auch Menschen aus Syrien und anderen arabischsprachigen Ländern, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen, diese Geschichte lesen können. Und seien es auch nur die Protagonisten, um die es geht und ihre Familien und Freunde. Und ich wollte ein Symbol dafür, dass zwei sehr unterschiedliche Kulturen zueinander finden können. Also entschied ich mich fürs Selfpublishing.

Angst vor dem Fremden

Ich hätte nicht gedacht, dass auch das nicht so einfach sein würde. Denn auch Selfpublishing-Verlage scheuten den arabischen Text. Sie hatten Angst vor dem, was sie nicht lesen konnten und fürchteten wohl Anleitungen zum Bombenbau. Nicht so Tredition (auch sonst in jeder Hinsicht empfehlenswert!). Sie verließen sich auf mein Wort, dass der arabische Teil exakt das enthält, was auch im deutschen Teil zu lesen ist. Und so begann ich das Projekt Übersetzung.

Mir ist klar, dass deutsche Leser mit dem arabischen Teil nichts anfangen können und dass manche vielleicht sogar denken: 12,90 Euro für ein Buch, bei dem ich die Hälfte nicht lesen kann?? Ich möchte euch deshalb erzählen, wie diese Übersetzung entstanden ist. Damit auch die, die sie nicht lesen können, ermessen können, was es für eine Leistung war (nicht meine!), dieses Buch in Eigenregie zweisprachig zu realisieren.

Deutsch-Arabisch

Ein junger Syrer, Yaman, der bereits ein wenig Deutsch sprach, aber noch keinen Kurs besucht hatte, übersetzte den deutschen Text, damals noch 160 Seiten lang. Er tippte die vollständige Fassung auf dem Handy. Ich wollte ihm ein Notebook und eine arabische Tastatur zur Verfügung stellen, aber er lehnte ab. Er würde lieber auf dem Handy tippen… Er arbeitete jeden Tag viele Stunden und war irre schnell. Die fertige Übersetzung gab ich meinen Protagonisten zu lesen. Sie verstanden alles, sagten mir aber: Das kannst du so nicht drucken. Yaman hatte Großartiges geleistet, aber seine Übersetzung brauchte ein Lektorat.

Da kam mein Freund Zachary ins Spiel – er brachte mich in Kontakt mit seinem Freund Hazem, der in Damaskus Filme synchronisiert hat und gewohnt war, mit Sprache umzugehen. Hazem erklärte sich bereit, mir zu helfen. Da er aber zu dem Zeitpunkt noch sehr wenig Deutsch sprach, kam er beim Vergleich der Übersetzung mit dem Originaltext an seine Grenzen. Er hatte viele Rückfragen, die er sich mangels Deutschkenntnisse nicht selbst beantworten konnte. Also begannen wir – der Beginn einer Freundschaft – mit der gemeinsamen Arbeit.

Ich habe Hazem in vielen vielen Stunden, Tagen, Wochen Arbeit Satz für Satz meines Manuskriptes auf Englisch erzählt, was ich auf Deutsch geschrieben habe und er hat Yamans Übersetzung in schöne arabische Sprache gebracht. Am Ende dieser Arbeit hat Zachary diesen so entstandenen arabischen Text erneut Korrektur gelesen und lektoriert. Ich habe gelernt, dass es wirklich nicht einfach ist, einfach eine Übersetzung von Deutsch zu Arabisch zu erstellen. Arabisch scheint eine sehr vielschichtige Sprache zu sein. Allein für den Titel meines Buches haben Hazem und Zachary eine halbe Ewigkeit diskutiert. Elias und Mari, die Hauptfiguren meiner Geschichte, haben den fertigen Text dann wieder gelesen und befunden: Perfekt! Oder in Arabisch: Mumtaz!

Ich habe dies hier in so epischer Breite aufgeschrieben, weil ich möchte, dass ihr wisst, was drei junge Männer, die erst ein Jahr zuvor aus dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflohen sind, hier geleistet haben. Vielleicht sehen dann alle Leser, den Teil, den sie nicht lesen können, mit anderen Augen. Erwähnenswert ist auch noch, dass es mir trotz aller Bemühungen nicht gelungen ist, die drei für ihre Arbeit zu bezahlen.

Wie kompliziert es dann war, diesen arabischen Text in die Wordformatvorlage zu bauen und das druckfertige PDF zu erstellen, bei dem sich die Sprachfassungen in der Mitte begegnen, erspare ich euch hier, sonst wird aus diesem Blogbeitrag ein weiteres Buch. ;-)

Und jetzt doch noch der chice Text aus der Ankündigung auf der Verlagsseite:

‘Umweg Jakarta’ ist ein authentischer Bericht über die nervenaufreibende Organisation einer Familienzusammenführung. Gegen alle Widerstände ist es der Autorin gelungen, eine Frau und ihren 10jährigen Sohn von Damaskus in Syrien über Jakarta in Indonesien nach Deutschland zu bringen.

Gleichzeitig erfährt der Leser einiges über das Leben und Leiden eines syrischen Familienvaters in seinem ersten Jahr in Deutschland, wohin er aus dem Krieg in seiner Heimat geflohen war, um seiner Familie eine Zukunft zu schaffen.

Am Ende der Geschichte bleiben eine Frage – warum macht es Deutschland den nachzugsberechtigten Familien so schwer, ein Visum zu erhalten? – und eine Erkenntnis: Ohne Hilfe sind die Neuankömmlinge hilflos und Integration ist ohne Unterstützung von uns Deutschen nicht möglich. Wir müssen aufeinander zugehen, wenn es gelingen soll.

Wie ein Symbol für diese Erkenntnis steht die Tatsache, dass ‘Umweg Jakarta’ in einer zweisprachigen Version (dt./arab.) erhältlich ist. Zwei Sprachen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – nach 140, bzw. 116 Seiten begegnen sie einander.

Ein Buch, das von vorne und hinten beginnt. Eine Geschichte, die aus zwei Familien eine gemacht hat.

‘Umweg Jakarta’ ist erhältlich als Paperback, als Hardcover und als e-book.

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