Tochter2 on Tour – endlich.

Endlich? Nein, ich bin nicht froh, mein Kind los zu sein, aber ich bin dann doch froh, dass der Bus irgendwann doch gekommen ist.

Heute war Abreisetag – Tochter2 fuhr ja in die Toskana. Geplanter Abfahrtstermin 17.15 Uhr in Düsseldorf Eller. Eine halbe Stunde vorher sollte man dort sein, es wurde eindringlich darum gebeten, pünktlich zu sein, der Bus würde _nicht_ warten. Wir brauchen ne gute halbe Stunde bis zum Treffpunkt, Freitagnachmittagsstau einkalkuliert, also um 15.55 Uhr los gefahren, um auch ja pünktlich zu sein. Und wir waren superpünktlich um 16.42 Uhr am Ziel.

Wer allerdings nicht kam, war der Bus. Nicht um 16.45, nicht um 17.00 und auch nicht um 17.15. Wir riefen an und hörten, der Bus habe ca. 45 Minuten Verspätung. Also noch bis 18 Uhr warten. Kein Bus.

Wir riefen wieder an und hörten, man sei von einer Polizeikontrolle aufgehalten worden und deshalb noch nicht in Duisburg los gefahren. Wie bitte? Von Duisburg bis zu unserem Standort: locker ne halbe Stunde, wenn nicht länger.

Mittlerweile hatten wir die Handynummern der Teamerin und des Fahrers und telefonierten abwechselnd mit ihr und mit ihm. 18.30 Uhr – wir fahren jetzt in Duisburg los.

Und man stelle sich vor, um 19.15 Uhr kam er dann endlich, der Bus, auf den die Kinder schon so sehnsüchtig gewartet hatten. Und die Eltern auch. :-)

Wir hörten dann, dass die erste Verspätung bereits bei der Abfahrt in Bielefeld zustande gekommen sei, dass man also dort schon massiv verspätet los gefahren sei und dass die Fahrer auch sofort die Zentrale des Reiseunternehmens darüber informiert hätten. Und ich frage mich nun eigentlich, warum man da sämtliche Telefonnummern angibt, wenn die einen in solchen Fällen nicht anrufen? Ein rechtzeitiger Anruf und ein bisschen Offenheit und wir hätten drei Stunden dieses Tages wirklich sinnvoller verbringen können als mit dem dämlichen Rumstehen auf einem öden Parkplatz.

Das Busteam war sehr nett und trotz der großen Verspätung erstaunlich gelassen. Aber die Orga des Reiseveranstalters, die hat heute doch arg geschwächelt.

Mir tun nun nur die Eltern und Kinder leid, die in Baden-Baden noch zusteigen sollen. Denn so eine massive Verspätung wird ja nicht gerade erträglicher, nur weil es schon Nacht ist… hoffentlich wurden sie wenigstens angerufen. Wenn nicht, stehen die da in diesem Moment vermutlich auch schon ne Weile rum…

Ein “schönes” Beispiel dafür, dass Kundenbetreuung nicht in dem Moment aufhören sollte, wo die Kohle überwiesen und der Vertrag in trockenen Tüchern ist und wie man mit ein wenig Mitdenken und einem einzigen Anruf seinem Kunden eine Menge verschwendete Zeit und platt gestandene Füße ersparen kann.

Wenn dann aber die SMS aus dem Bus kommt: “Es geht uns SEHR gut, die vor uns sind total nett und wir gucken gerade Schuh des Manitou, alles ist toll”, dann gehts sogar den müden Füßen spontan wieder besser. :-)

Aktuell informiert

Vorgestern Nacht hörte ich in den Nachrichten: Ingrid Betancourt endlich frei!
Gestern dominierte den ganzen Tag ein Thema die Nachrichten: Ingrid Betancourt endlich frei!
Heute morgen titelt meine Tageszeitung: Ingrid Betancourt endlich frei!

Ich dachte – so eine Zeitung wird doch mittlerweile links und rechts schon von sämtlichen Medien überholt, bevor sie überhaupt gedruckt ist. Eigentlich könnten wir die auch abbestellen. Wenn da nicht das morgendliche Ritual “Lesen beim Frühstück” und wenn da nicht der Lokalteil wäre. Aber der verliert auch immer mehr an Qualität, die er nie hatte.

Tageszeitung abbestellen, das ist irgendwie wie mit dem Rauchen aufhören. Man muss es wirklich wollen und einfach tun. Nach ein paar Wochen ist der Entzug dann sicher vorbei. Ich werde mal drüber nachdenken.

Memories

Mal kurz s e h r privat gebloggt: Frank guck mal – unser Lied. :-)

Schwarz auf weiß

Liebe Jana,
Du wirst jetzt wie folgt auf deine große Reise gehen:
Am 4. August mit Flug LH 510 von Frankfurt nach Buenos Aires 2, ab 10.20, an 19.05 Uhr (Ortszeit)
Bitte sei mindestens 2,5 Stunden vor Abflug am Schalter[…. usw. usw.. ]
Wir wünschen dir ein wunderschönes Jahr und einen guten Flug.

Puuh.

 

Non scolae, sed vitae discismus

“Sende die Elternerlaubnis an uns, nachdem diese vom Notar beglaubigt, vom Landgericht überbeglaubigt und vom Konsul in Berlin legalisiert wurde.”

Dasselbe gilt übrigens auch für das polizeiliche Führungszeugnis und den Reisepass.

Man geht eben nicht mal so einfach für ein Jahr nach Guatemala. Da ist schon Einiges zu tun vorher.

Und bevor man die neue Kultur kennenlernt, macht man erst mal Bekanntschaft mit der Bürokratie. Soll ja schließlich was fürs Leben bringen, so ein Auslandsjahr. ;-)

 

Fußmassage aus dem Keller

Ich sitze eigentlich ganz ruhig auf dem Sofa. Die Füße vor mir auf dem Teppich. Sie kribbeln. Mein Bauch kribbelt auch.

Den Ton vom Fernseher haben wir ausgestellt, wir schauen uns einfach nur die Bilder an. Denn auch mit Ton würden wir nichts verstehen.

Draußen vor der Tür ein ständiges Kommen und Gehen. Türenschlagen. Lachen. Kichern. Und immer wieder diese Fußmassage im Takt von ACDC. Grönemeyer ist auch nicht schlecht. Aber dann holen sie das Lasso raus und spielen Cowboy und Indianer. Das geht nun doch zu weit. In der Lautstärke grenzt das an Körperverletzung.

`Oh what a feeling` läuft, als ich mir denke, dass ich mich in meinem Zuhause schon mal wohler gefühlt habe. Damals. Als ich noch nicht sehnsüchtig darauf wartete, dass endlich die Polizei klingelt. Aber auf die Nachbarn ist auch kein Verlass mehr. ;-))

Eigentlich sollte ich jetzt ein paar O-Töne podcasten. Glaubt mir sonst keiner, was ich hier gerade höre.

Tochter1 hatte Geburtstag und feiert eine Party. Mit 30 Freunden und Musiktiteln, die nur aus Bässen zu bestehen scheinen. So laut hab ich mir das echt nicht vorgestellt, als ich sagte, ihr dürft feiern, solange ihr wollt.

Ich bin Ü40, holt mich hier raus.