Interaktiver Roman
Eine Netzwerkkollegin und hat ein Projekt gestartet: “Das Rhinozeros von Belém”. Ein interaktiver Roman, an dem jedeR Interessierte mitschreiben kann.
Eine Netzwerkkollegin und hat ein Projekt gestartet: “Das Rhinozeros von Belém”. Ein interaktiver Roman, an dem jedeR Interessierte mitschreiben kann.
Ganz besonders klein hab ich vor zehn Jahren begonnen. Mit einer Mailingaktion auf weißem Papier. Eine Geschäftsausstattung hatte ich damals noch nicht. Und ich war regelrecht erschrocken, als einer der Adressaten anrief und tatsächlich was von mir wollte. Text wollte. ;-) Im Laufe der Jahre ist TXT dann gewachsen. Ich lernte viel, machte unendlich viele gute und schlechte, aber immer wertvolle Erfahrungen und natürlich professionalisierte ich auch bald meinen Auftritt nach außen. Heute ist meine Kundenliste auf eine ansehnliche Länge gewachsen. Kurz: Der Laden läuft. :-)
Klein im Hinblick auf die Unternehmensgröße bin ich immer noch. Nach wie vor ist TXT ein “Ein-Frau-Unternehmen”. Kapazitätsmäßig stoße ich langsam an meine Grenzen. Ich kann nicht mehr als schreiben, schreiben, schreiben.
Weil sich aber meine Arbeit längst nicht mehr nur auf das Schreiben beschränkt, weil immer mehr Beratung und Ideenfindung dazu gekommen sind, bleibt naturgemäß weniger Zeit für das Schreiben an sich. Und noch weniger für all die administrativen Dinge, die auch in einer kleinen Firma erledigt werden wollen/müssen. Von Recherche ganz zu schweigen.
Deshalb hab ich jetzt erstmals einen Schritt gewagt, vor dem ich lange zurück schreckte. TXT ist seit neuestem im Besitz einer Betriebsnummer. :-) Zunächst auf Minijobbasis hab ich eine (sehr) junge Frau eingestellt, die mich im Rahmen eines bezahlten und unbefristeten Praktikums unterstützt. Die ersten Ergebnisse hat mir Melanie schon geliefert. Und ich bin nicht nur zufrieden, ich bin begeistert. :-) Sie macht nicht nur ihre Arbeit ausgesprochen selbstständig und gut, sie nimmt mir auch eine Menge Druck.
Dieser kleine Schritt ist für mich ein großer. Und zwar einer nach vorn. Alles beginnt immer ganz klein. Auch jedes Wachstum. :-)
Super. Dieser Link erspart mir und allen Fragenden in Zukunft viel Antwort-/Suchzeit.
(via: Plasticthinking)
Zum wiederholten Male habe ich
einen
zwei Werbebriefe eines hiesigen Möbelhauses im Briefkasten. Dieses Mal lädt man mich zur Eröffnung der neuen Küchenausstellung ein mit vielen garantierten Rabatten. “Als Stammkunde schätzen Sie die feste Zusage, da Sie wissen, dass bei uns keine Rabatte in den Preisen eingerechnet sind. …”
Nee, weiß ich nicht. Und ich bin auch kein Stammkunde. Kann mich überhaupt nicht erinnern, jemals dort eingekauft zu haben. Wenn überhaupt ist das Ewigkeiten her und außerdem bin ich – wenn schon, denn schon – eine Kundin und kein Kunde.
Klar, ich muss diese Briefe nur in den Papierkorb befördern. Kein großer Aufwand. Ärgert mich aber trotzdem, wenn ein Brief, der von außen aussieht wie ein ganz normaler Brief und dessen Absender nicht gleich ersichtlich ist, sich als Werbebrief entpuppt, der an der Zielgruppe meilenweit vorbei geht. Und dann kriegt man so was auch noch in doppelter Ausführung. Mit Datenbankpflege haben sie es dort offenbar auch nicht besonders.
Das ist Werbung, die nach hinten los geht. Denn ich muss sicher nicht extra erwähnen, dass dieses Möbelhaus sicher nicht gerade meine erste Wahl ist, wenn wir uns demnächst unser neues Sofa kaufen….
Vor einigen Wochen rief mich der Spitzenkandidat einer Partei aus einer Nachbargemeinde an. Er wolle seine und die Chancen seiner Partei durch eine professionelle Gestaltung und Formulierung seiner Publikationen erhöhen. Er wolle wirklich knackige Aussagen… So weit, so gut. Meine spontane Reaktion: Seine Chancen würde er ganz sicher nicht durch peppige Werbesprüche verbessern. Die Wähler wollten Glaubwürdigkeit und keine Persilsprüche. Dennoch – wir mailten, telefonierten, ich überarbeitete in ersten Ansätzen seine Entwürfe – und erst dann (mein Fehler!) sprachen wir übers Geld. Seine Reaktion ließ mich verärgert zurück. Sie seien ja nur eine kleine Kommunalpartei, man habe nur 1000 Euro Wahlkampfbudget gehabt. Und das sei längst aufgebraucht. Damit war – wie man sich leicht denken kann – die Zusammenarbeit beendet, bevor sie begonnen hatte. Schade eigentlich, denn ich hätte durchaus auch ein paar Low – oder sogar Now Budget-Ideen auf Lager gehabt.
Heute morgen wurde ich bei der Zeitungslektüre wieder an diesen “Kunden” erinnert. Wenn Politik nichts kosten darf lautet die Headline eines Artikels zum Thema Kommunalwahlkampf in unserer Tageszeitung: “Nah am Bürger. Kompetenz und Klarheit. Gemeinsam packen wir`s an. Die meisten Wahlslogans sind austauschbar und nichtssagend. Nur wenige Kandidaten machen konkrete Aussagen. Weil Kommunalpolitiker in Zeiten leerer Kassen nicht mehr viel gestalten können?” Der Autor berichtet ausführlich und stellt einzelne Wahlkampfmaßnahmen vor. Eine Idee (die einzige!) besticht durch ihre Klarheit, Einfachheit und vor allem durch Sparsamkeit. Winfried Kroll, SPD-Kandidat für den Mönchengladbacher Stadtrat, hat aus der Not eine Tugend gemacht. Er hat seine Plakate selbst getextet und sich 70 verschiedende Slogans ausgedacht, die er mit dickem Filzschreiber selbst auf die Blankoplakate seiner Partei geschrieben hat. Und hat sie dann dort aufgehängt, wo der Slogan besonders passt. Wo er den Bürger am ehesten erreicht. Anspricht.
Tempo 30 jetzt! hängt in dem noch nicht verkehrsberuhigten Wohngebiet. Einzelhandel stärken! fällt in der Haupteinkaufsstraße der Stadt auf, in der viele Ladenlokale leer stehen. Wie viel glaubwürdiger wirken solche Plakate im Vergleich zu einem der Konkurrenz: Der FDP-Kandidat verspricht hochglänzend lächelnd: Mehr Wohlstand. Mehr Sicherheit. Mehr Lebensqualität. Und das in Zeiten wie diesen… Die Bildunterschrift ist passend gewählt: “Ein Engel schafft den Himmel auf Erden. Wahlwerbung wie aus dem Satiremagazin.”
Neben solchen plakativen Sprüchen ohne Gehalt wirken die selbstgeschriebenen Plakate des Stadtratskandidaten Kroll wohltuend aufrichtig. Ein schönes Beispiel, dass Werbung, die ankommt, nicht immer viel kosten muss.
Rezensionen sind immer subjektiv, aber möglicherweise hilft dieser Beitrag dennoch, Geld zu sparen.