Frisch getextet: freshhair24.de

Man könnte denken, dass ich nicht sooo viel texte, wenn man sich ansieht, wie oft ich hier in der Rubrik `Frisch getextet` berichte oder wie oft ich hier überhaupt blogge. Aber das täuscht und genau das Gegenteil ist der Fall. Ich hab so viel zu tun, dass das eigene Blog leider viel zu oft verwaist und unbeachtet bleibt. Aber einem der jüngsten Projekte möchte ich denn doch nach guter alter Sitte einen Link spendieren und es hier vorstellen: freshhair24.de.

Screenshot freshhair24.de

Ich freu mich ganz besonders über diese kleine Website, denn sie war eigentlich so gar nicht geplant, aber sie wollte auf diese Welt. Und zwar genau so und nicht anders. Ursprünglich wollte Janni Kellidis Text von mir. Dann stellte sich heraus, dass er unterm Strich mehr als Text brauchte.

Vom ersten Kontakt mit dem Neukunden bis zum Launch vergingen nur knapp drei Wochen. Möglich gemacht wurde diese Blitzarbeit durch die gute und reibungslose Zusammenarbeit zwischen Renate Hermanns von der CSS-Manufaktur, der Fotografin Isabella Raupold aus Mönchengladbach und mir.

Knappes Briefing

Das Briefing war denkbar knapp – es lautete:

Ich brauche für meinen Friseursalon eine Website

.
Wir hatten:

•Ein Logo
•Einen Kundenzugang des Produktlieferanten La Biosthetique.
•Eine Domain ohne Webspace
•Und den Link zu einer Website, die er gut fand, ich aber nicht. ;-)

Wir hatten nicht:

•Inhalte
•Bilder
•Ein Konzept
•Eine Datenbank

Nach seinem ersten und einzigen Termin in meinem Büro verabschiedete ich ihn mit den Worten: Vertrauen Sie mir? Dann lassen Sie uns Ihre Website bauen und am Ende sehen wir, ob Sie Ihnen gefällt. Er hatte Vertrauen, gab mir alle notwendigen Zugänge zu 1 & 1 und zu seinem Kundenbereich bei La Biosthétique und engagierte die von mir empfohlene Fotografin Isabella Raupold, die dankenswerter sehr kurzfristig vor ihrem Urlaub noch einen Shooting-Tag einlegte und mir schon bald viele schöne Fotos übergab.

In der Zwischenzeit hatte Renate als Contentmanagement System WordPress installiert und mir ein Template vorgeschlagen. Anhand dieses Templates schrieb ich das Sitekonzept, das alle Bedürfnisse des Kunden abdeckte:

•Präsentation seines Friseursalons, seines Teams und seiner Leistungen
•Möglichkeit zum Aufbau einer Frisurengalerie
••Flexibilität, Aktualisierbarkeit und Ausbaufähigkeit
•Möglichkeit, bestimmte Inhalte wie Aktionen, Sonderangebote etc. prominent und bereits auf der Startseite hervorzuheben.
•Ein Weblog, um Know how, Produktnews, tagesaktuelle Ereignisse, Kundenstimmen und vieles mehr zu präsentieren und zu sammeln
•Kontaktmöglichkeiten von jeder Seite aus und prominente Präsentation der Telefonnummer.

Außerdem ein paar Anmerkungen zum Design, zur Farbwahl – was bei dem Namen fresh hair und einer Zitrone im Logo nicht schwer fiel.

Renate bekam das Konzept, begann mit der Umsetzung und parallel befüllte ich die einzelnen Seiten mit Inhalten. Ich lud alle Fotos in die Dropbox, so dass wir beide Zugriff darauf hatten und wir ließen uns von den Bildern weiter inspirieren. Es ist nicht leicht, etwas über ein Team zu schreiben, das man gar nicht kennt. Da waren die Bilder eine sehr große Hilfe, wenn es darum ging, zu erspüren, wie Look and Feel der Seite sein sollten.

Bei den Inhalten hab ich es insgesamt kurz gehalten und versucht, in wenigen Absätzen jeweils das Wichtigste zu übermitteln, was da lautet: Wir sind gut, wir sind sympathisch, wir machen dich schön oder noch schöner, bei uns fühlt man sich wohl, ein Besuch bei fresh hair ist wie eine Belohnung. Das Ganze aber möglichst in einem natürlichen Tonfall, stylisch, chic, aber nicht künstlich, jung und modern, aber seriös – so soll der Salon wirken.  Gleichzeitig hab ich versucht, unaufdringlich die wichtigsten Keywords jeder Seite und der Site insgesamt unterzubringen.

Renate spendierte noch ein paar nette Design-Gimmicks wie die Zeichnungen in den drei Feldern auf der Startseite oder den Empfehlen-Button als kleines optisches Highlight. Ich kaufte einige weitere Fotos für die Site bei Fotolia und bloggte die ersten Artikel und legte die ersten Kategorien fest.

Startseite und alle Hauptseiten erhielten Slider, die eine dezente Dynamik in die Seite bringen und vor allem den Auftraggeber glücklich machen, denn Slider hatte er sich gewünscht. Am Ende haben wir gemeinsam noch ein wenig Feinschliff betrieben, hier und da am Design poliert, ich hatte den Kunden gebeten, mir einen Admin-Zugang zu seiner Facebook-Seite zu machen, um dort auch schon mal anzufangen, ein bisschen Leben in die Bude zu bringen. Gesagt, getan.

Am 27. Juli hab ich dem Kunden erstmals einen Link zu seiner neuen Website geschickt, mit der Bitte, in erster Linie alle Inhalte zu checken. Denn die hatte ich mir ja weitestgehend „ausgedacht“. Ein paar wenige Korrekturen durchgeführt, die Website auch noch dem Team im Friseursalon gezeigt und am Dienstag, den 30. Juli 2013 erblickte sie dann das Licht der Webwelt.

Das war ein Blitzprojekt, das mir ganz viel Freude gemacht hat. Ich danke Renate Hermanns und Isabella Raupold für die tolle Zusammenarbeit und Janni Kellidis für seinen Mut, einer Dienstleisterin, die er mal gerade eine Stunde kannte, zu vertrauen.

Ich vertrau ihm aber umgekehrt auch – er darf mir sehr bald die Haare schneiden. :-) By the way – für alle aus Mönchengladbach und Umgebung – im Rahmen meiner Content-Entwicklung für freshhair24.de hab ich mir auch eine Neukundenaktion ausgedacht. Der nächste Friseurbesuch kommt bestimmt – da lohnt sich vorher ein Klick auf diesen Link.   Oder ihr geht zu zweit in den Laden und nutzt das 2 for 1 Angebot. Auch eine lukrative Sache.

Ehrenamt lohnt sich

Vor vielen Monaten sprach mich einer unserer beiden Pfarrer unserer Kirchengemeinde an, der gleichzeitig auch ein guter Bekannter ist: Biggi, wir könnten Hilfe im Öffentlichkeitsausschuss gebrauchen, hast du nicht Lust, mitzuarbeiten? Ich hörte mich sagen: Hm, ja, warum nicht. Aber eigentlich bin ich ja eher Onlinerin, also meine Kernkompetenz sind Websites und das Online-Marketing. Oh, sagte er, das trifft sich gut. Wir arbeiten auch gerade an unserer neuen Website und brauchen Hilfe bei den Texten. Darf ich dich zur nächsten Sitzung diesbezüglich einladen? Tja, und so war es passiert.

Der Termin der ersten Sitzung kam und ich ging hin. Mein späterer Web-Sparringspartner, der überaus fitte Webadmin der Kirchengemeinde war nicht anwesend, dafür aber einige sehr nette, sehr engagierte Ehrenamtler und Presbyter und der Pfarrer. Sie sprachen von der neuen Website, von ihren Vorbereitungen, aber ich merkte schnell, sie brauchten wirklich Hilfe. Von Navigationsstrukturen verstanden sie nicht viel, Usability war auch das, was es ist: ein Fremdwort.

Erfreulicherweise war mein späterer Mitstreiter, der Webadmin ein Open Source Anhänger und favorisierte mit mir das CMS Joomla. Er hatte Joomla Beez schon vorher mal zu Testzwecken auf dem Kirchenserver installiert und ich war sehr froh, dass damit keine weitere Diskussion über die Wahl des richtigen Content Management Systems mehr nötig war. Joomla kannte ich und damit kannte ich mich sogar ein bisschen aus. Ich erklärte mich bereit, die Inhalte zu strukturieren, die Struktur anzulegen und die Inhalte einzupflegen. Meine Hauptaufgabe sollte zu dem Zeitpunkt aber noch die Überarbeitung der Texte sein. Schließlich bin ich ja die Texterin.

Dann kamen die Inhalte. TONNEN von Texten. Berge von Kapiteln. Schnell war klar – das Texten war absolut zweitrangig. Ich hatte zwar schon unzählige Male im Kundenauftrag Joomla bedient und auch durch meine enge Zusammenarbeit mit Angie Radtke eine Menge über Joomla gelernt, aber ich habe noch nie eine Website selbst aufgesetzt und auch der Umfang dieses Projektes übertraf alles, was ich je zuvor gemacht habe.

Tapfer machte ich mich ans Werk. Abends. Nachts. An Wochenenden. Ehrenamt. Und das heißt: Paying customers first. Schlafen kann man auch noch im Rentenalter. ;-) Im Ernst – das war zeitlich und vor allem auch im Hinblick auf die Strukturierung der Inhalte und die Technik eine riesige Herausforderung, zwischenzeitlich hab ich mich selbst verflucht für meine Zusagen, aber dann wieder war ich so froh und stolz, dass ich das endlich begriffen hatte mit den Modulen bei Joomla, hatte endlich gelernt, nicht in Seiten, sondern in sections und categories zu denken, dass es mir richtig Freude machte, zwar übernächtigt, aber zufrieden an diesem Projekt zu arbeiten.

Daniel (=Webadmin) und ich verstanden uns gut, ergänzten uns gut. Es war eine tolle Zusammenarbeit. Wir versuchten uns eine Nacht lang als Designer und scheiterten derart kläglich, dass sich Angie Radtke kurz darauf erbarmte und mal kurz das Beez Standardtemplate nach unseren Bedürfnissen anpasste. Endlich konnte sich die Seite auch optisch sehen lassen. Wir waren so froh und sind Angie echt dankbar.

Auch dem Texttreff danke ich einmal mehr für seine Unterstützung, insbesondere meiner Kollegin Petra Busch, die sich die Mühe gemacht hat, sich die ganze große Seite anzugucken und mich aus meiner Betriebsblindheit herauszuholen. Zusammen mit einem der Presbyter, der sich sehr konstruktiv engagiert hat, hat sie den entscheidenden Anstoß für den letzten strukturellen Schliff vor dem Going Online gegeben. Und dann noch ein Danke schön an Ulla, die Vorsitzende des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit. Auch mit ihr habe ich prima zusammengearbeitet und ich habe wohl gemerkt, dass sie die ganze Zeit bemüht war, mit diplomatischem Geschick möglichst meine Zufriedenheit zu erhalten. ;-) Ach ja – und danke an Robert, für seine Hilfe bei der Implementierung der von ihm programmierten Kommentarfunktion.

Nach vielen Höhen, ein paar genervten Tiefen und einigem heftigen Aufbäumen gegen den “Keine-Lust-mehr-Teufel” und nach vielen 100 Stunden haben wir es geschafft. Die Website ist seit letztem Samstag online.

screenshot

Die Texte sind insgesamt kaum überarbeitet, bestenfalls ein wenig geschliffen, sie genügen keinesfalls meinen professionellen Ansprüchen, das ist mir wichtig zu sagen. Aber insgesamt bin ich stolz auf dieses Projekt. Ich habe jenseits der Texterei soviel autodidaktisch gelernt über die Administration von Joomla, wie schon lange nicht mehr. Ich habe seither auch für meine tägliche bezahlte Arbeit schon mehrfach deutlich davon profitiert. Und meine Kunden damit auch. Es stimmt der Spruch: Der eigentliche Lohn für ehrenamtliche Arbeit besteht darin, dass man sie tut. Harald Ulland, unser Pfarrer sagte dazu: “Du hast die Gelegenheit ergriffen und uns bzw. der Sache Jesu, um die es geht, sehr geholfen. Es ist ein missionarisches Projekt, christliche Präsenz in der virtuellen Welt zu kreieren. Also: ganz herzlichen Dank!!”

Nun ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich über christliche Präsenz gar nicht so nachgedacht bei der Arbeit. Aber es ist ein charmanter Gedanke. Als Missionar hab ich mich noch nie gesehen. :-)

Wie bei all meinen Kundenprojekten möchte ich die Tradition auch in diesem Fall wahren, dieses Projekt hier vorstellen und ihm einen Link spendieren: Wer also mal gucken möchte – frisch getextet gebaut: www.kgm-waldniel.de

Ich werde diese Seite weiter betreuen und möglichst zeitnah aktualisieren. Einiges ist immer noch zu tun, zu verbessern. Aber nachdem der große Berg abgetragen ist, ist die Situation entspannt und mir macht das bis jetzt richtig Freude. Und ich hoffe jetzt nur noch, dass diese Website wirklich zu einer für unsere Gemeinde wichtigen “christlichen Präsenz in der virtuellen Welt” werden wird. Dafür aber müssen jetzt erst mal die sorgen, die sie besuchen.