Workbook Gendern*

 

Fangen wir mit dem Wichtigsten an: Das Workbook Gendern hält, was sein Titel verspricht: es ist definitiv ein Arbeitsbuch. Und das nicht nur, weil es Übungen enthält, die den Lesenden direkt Gelegenheit geben, die frisch erlesenen Infos in die Tat umzusetzen, sondern auch und vor allem, weil es den Werkzeugkasten gleich mitliefert, mit dessen Hilfe die Übungsaufgaben erfolgreich erledigt werden können. Was die Textarbeiterin auch freut: es sind nur knapp 40 DinA4-Seiten, die uns von einer gehörigen Portion Gendersensibilität trennen.

Blättern wir doch mal durch:

Es beginnt mit einem freundlichen Begrüßungstext, gefolgt von einem kurzen Abriss der Entwicklung und einer Darstellung, warum eine gendersensible Sprache sinnvoll ist. Schon sind wir auf Seite 9 gelandet und damit im alphabetisch sortierten Werkzeugkasten. Ein Werkzeugkasten, der auch für mich als beruflich seit mehr als 30 Jahren vielschreibende Person noch inspirierende Kraft hat. 18 Seiten weiter wundern wir uns nicht mehr, warum Teil drei denn wohl nicht mit „Übung macht den Meister“ überschrieben ist, sondern finden es völlig einleuchtend, dass da steht: „Übung macht meisterlich.“ Wer sich bei den Übungen noch unsicher ist (oder wer schummeln möchte *g) – am Ende des Kapitels gibt’s nicht nur die Lösungsvorschläge, sondern auch, was gendernde Menschen häufig brauchen: Argumente fürs Gendern.

Und wem das nun alles doch zu schnell ging: die Literaturempfehlungen am Schluss helfen beim Vertiefen des Themas. Mir persönlich ging’s nicht zu schnell – gar nicht. Ich bin vielmehr sehr beeindruckt, wie komprimiert die Autorinnen Andrea Görsch und Katja Rosenbohm dieses Thema auf den Punkt gebracht haben. Ich vermisse nichts. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Menschen, die nicht gerade so routiniert im Schreiben sind, wie es eine professionelle Texterin ist, sich ein paar mehr Übungen wünschen könnten. Die fand ich doch ein bisschen knapp bemessen.

Grundsätzlich aber: Absolute Leseempfehlung für alle, die sich dem Gendern nähern wollen, oder die noch routinierter in gendersensibler Sprache werden und dabei möglichst wenig Gendersternchen oder -Doppelpunkte verwenden wollen. Denn – wie schreiben die Autorinnen am Anfang ihres Buches: „Gendern ist viel mehr als ein paar Sterne über den Text zu streuen.“

 

Andrea Görsch und Katja Rosenbohm
Workbook Gendern.
Mit leicht umsetzbaren Tipps und Übungen
Erste Auflage 2023
ISBN: 978398198362

 

 

 

 

 

*Werbung – für diese Rezension wurde mir ein Exemplar des Buches zur Verfügung gestellt.