Kinotipp: Here & There

Mit den ersten Sonnenstrahlen kam letzte Woche Here & There in die deutschen Kinos. Ein kleiner Film ohne großes Werbebudget, der derzeit in etwa 30 Programmkinos in Deutschland läuft und zwar derzeit überall hier.

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Nun ist es so, dass kleine Filme nur eine Chance haben, in den Kinos zu bleiben, wenn auch genug Zuschauer kommen. Zeit, dass sich ein Film entwickeln kann, wird im heutigen Kinomarkt leider nicht mehr gegeben und die Startwoche ist entscheidend. Dieser Film hat es verdient, gesehen zu werden!! Deshalb – schnappt euch eure Freunde und geht ins Kino! Avatar habt ihr sicher alle schon gesehen, jetzt braucht “Here & There” unsere Unterstützung, dass er nicht so schnell aus dem Programm fliegt.

Und darum geht es in Here & There

Bei Robert, einem New Yorker Musiker, läuft es im Moment nicht so besonders. Er steckt mitten in einer Schaffenskrise, ist ausgelaugt und nun muss er auch noch aus seiner Wohnung raus. Als Umzugshilfe heuert er den jungen serbischen Immigranten Branko an. Der wiederum versucht bereits seit einer ganzen Weile verzweifelt, seine serbische Freundin Ivana in die USA nachzuholen. Um das begehrte Visum für sie zu bekommen, schlägt Branko dem abgebrannten Robert einen Deal vor: er besorgt ihm ein Flugticket nach Belgrad, wo Robert Ivana heiraten und mit einem Touristenvisum nach New York bringen soll. 3.000 Dollar verspricht Branko Robert für diesen Deal. Der kann das Geld gut gebrauchen und macht sich von der Metropole New York auf den Weg in das serbische Belgrad…

Das sagt der Regisseur

Ich bin in Belgrad, dem ehemaligen Jugoslawien und heutigen Serbien aufgewachsen. Als 1991 der Bürgerkrieg losbrach, ging ich zum Studieren nach New York. Um mein Filmstudium zu finanzieren, arbeitete ich als Umzugshelfer und hatte auch wie Branko einen eigenen Van. Jedes Mal wenn mein Piepser losging, rannte ich aus der Klasse und rief meine potentiellen Kunden um mit ihnen Termine auszumachen. Meine Kommilitonen und Professoren haben damals gedacht, dass ich Drogen verkaufe. Durch meine Arbeit als Umzugshelfer lernte ich viele verschiedene Menschen und Lebensstile in New York kennen. Ich wusste immer, dass das eine perfekte Basis für ein Drehbuch ist. So sind einige Episoden aus meiner 5-jährigen Arbeit als Möbelpacker im Big Apple in HERE & THERE eingeflossen. Nach meinem Abschluss am City College of New York arbeitete ich als Schnittassistent und später als Dokumentarfilm-Regisseur und war mit meinem Leben sehr zufrieden. Trotzdem sehnte ich mich immer nach meinem Heimatland. 2003 kehrte ich nach Serbien zurück. Schnell genug habe ich die harsche Wirklichkeit im Alltag in diesem Land des Umbruchs zu spüren bekommen. Obwohl die Kriege vorbei waren, wollten alle jungen Leute lieber woanders leben. Dieser Widerspruch hat mich dazu inspiriert HERE & THERE zu schreiben.

Mit dabei vor der Kamera übrigens auch Cyndi Lauper mit der gefühlvollen Ballade „Here & There“ – ein toller Titel. Hier der Original Soundtrack:

Here & There – gucken! :-)

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