Flipcamp – Barcamp ohne Notebooks
Da muss ich erst bei Ed Wohlfahrt lesen, um zu lernen, dass wir seit Jahren mit dem Texttreff ein Flipcamp veranstalten. Wir nennen das ja schlicht Wendland.
Der Ort des Geschehens hat dem jährlichen Event seinen Namen gegeben. Denn einmal im Jahr treffen sich ca. 50 Frauen – Übersetzerinnen, Texterinnen, Journalistinnen, Lektorinnen – in jedem Fall alle im Bereich Text berufstätig – in der Proitzer Mühle im Wendland zu einem viertägigen Weiterbildungs-Austausch-Event.
Bis vor zwei Jahren gab es dort kein Wlan, und auch heute muss man sich in bestimmte Stellen der Mühle verziehen, um ins Netz zu kommen. Und für den Handyempfang entfernt man sich am besten etliche Meter Richtung freies Feld.
Ich sag euch – OPTIMALE Arbeitsbedingungen. Wir arbeiten stets den ganzen Tag und sitzen am Abend bis spät in die Nacht, oft genug bis zum nächsten Morgen, zusammen. Und doch bin ich selten im Jahr so entspannt wie in diesen vier Tagen. Der Grund ist für mich vollkommen klar. Keine Einflüsse von außen. Kein: Ich muss mal schnell Emails checken, keine Feeds, keine Anfragen. Einfach kein Internet.
Und das ist manchmal – einfach toll.
Unterschreib ich von A bis Z. Nur dass ich ja immer erst ein Weilchen zum Akklimatisieren brauche … ;-)
Ich glaub, ich mach jetzt auch mal aus.
Die Idee dazu hatte Robert Lender live am BarCamp Traunsee, das am 22. und 23. August in Traunkirchen / Oberösterreich stattfand. Ich finde die Idee spannend. Was die Umsetzung anlangt können wir von euch alten Textcamp-Hasen aber bestimmt noch was lernen :)
Freue mich hier über Ed Wohlfahrt gelandet zu sein. Ich werde mir Texttreff natürlich gerne ansehen.
Ich hätte nie behauptet, dass es notebook- und internetfreie Tagungen vor dem FlipCamp nicht gegeben hat :-) Was haben wir denn in den 80er so getan…
Meine Idee war/ist BarCamps (die Organisationsform) auch so zu organinisieren.
Besonders spannend finde ich die Frage ob wir dann Themen rund um das Web und das so genannte Web 2.0 allein mit Stift und Papier vielleicht ganz anders betrachten, diskutieren und behandeln.
Unter https://www.barcamp.at/flipcamp gibt es ein Wiki dazu, in dem ich mich über weitere Anregungen und Ideen freuen würde.
Hallo Robert, ich schau mir das wiki bestimmt mal an und wenn ich Ideen hab, trag ich sie gern bei. Meine erste und wichtigste Anregung schon hier: wirklich irgendwo veranstalten, wo Internet schlicht nicht möglich ist.
Texttreff kannst du dir leider nur von außen sehen, das ist ein Netzwerk für wortstarke Frauen.
Ich wiederum schaue mir gern das Barcamp/Flipcamp morgen nochmal genauer an, muss aber für den Texttreff schon schmunzelnd abwinken. Dafür ist Robert der falsche Vorname … ;-)
siehe https://www.texttreff.de
“Wir müssen leider draußen bleiben.”
Spontan sag ich mal: Warum Web 2.0 nicht analog besprechen? Gleichzeitige Mediennutzung wäre bei Gesprächen doch nicht nur unhöflich, sondern geradezu unmöglich, oder?
Bei unseren Treffen geht’s nicht nur ums Web, sondern um alle möglichen Facetten des Textarbeiterinnenlebens. Wirklich unglaublich bereichernd.
Als Robert muss ich da wirklich draussen bleiben ;-) Aber schaut doch im Wiki vorbei und schenkt uns ein wenig von euren Erfahrungen.
Als BarCamp´lerInnen kommen wir halt aus einer Ecke, die sich stark mit Web beschäftigt und bei denen Internet, Notebook, Handy allgegenwärtig bei solchen Treffen sind. Ersteres in eine analoge Fassung zu bringen fände ich eben interessant.
@Biggi. Danke für die Anregung. Es kam schon die Idee einer Burg etc.
Einerseits hängt das von den Kosten ab – andererseits könnte das FlipCamp auch zeigen, dass BarCamps kostengünstig vonstatten gehen können – im Prinzip (fast) jeden Tag an (fast) jeder Ecke (ganz übertrieben gesagt. Wir sind ja noch im Brainstormen und da sind genau solche Dinge zum überlegen wichtig.
Also unstark beschäftige ich mich auch nicht mit dem Web 2.0 … :-)
Ein Notebook-Verbot finde ich auch ein bisschen komisch – ich hab mir grad mal die Barcamp-Regeln angeschaut, für meinen Geschmack gibt’s da ein paar zu viele Pflichtelemente. Im Wendland musste jedenfalls nicht jeder was präsentieren, auf Teufel komm raus … Ich bin bestimmt nicht scheu, aber Referate, Kundenpräsentationen und Co. waren nie so meine Leidenschaft. Ich schau mir das alles aber mal interessiert weiter an und wünsche gutes Gelingen!
Gerade das “Verbot” soll ja einen Kontrapunkt zu den üblichen BarCamps setzen.
Keine “Angst” vor den BarCamp Regeln. So streng werden die nicht genommen. Es soll nur heißen, dass keineR einfach nur als passiveR KonsumentIn kommen soll. Nicht jedeR muss etwas präsentieren. Man kann auch eine Session abhalten in der man nur eine Frage stellt oder mit anderen etwas diskutieren will.
Wer keine Session abhält ist eingeladen kräftig mitzudiskutieren, darüber zu schreiben, mitzuorganisieren oder in irgendeiner Form die Inhalte des jeweiligen BarCamps auch für Außenstehende aufzubereiten.
D.h. bei den BarCamps (zumindest in Österreich ;-) ist das alles recht locker, angenehm und riecht sicherlich nicht nach strengen Regeln.
Ein FlipCamp soll – ich hoffe ich wiederhole mich jetzt nicht zu sehr – nur eben den Kontrapunkt setzen, dass wir trotz der Hauptthematik Web (2.0) die Technik außen vor lassen. Ein Experiment, nicht mehr und nicht weniger :-)
Ah, das klingt schon besser. :-)
Das Verbot, also den Verzicht selbst finde ich übrigens nicht komisch, da hab ich missverständlich ausgedrückt, ich lasse mir nur so ungern was verbieten, eine Unterlassungsbitte mit Androhung sozialer Ächtung sollte doch reichen.
Und ich hab mich schon gewundert, denn wie unser Wendland-Treffen schien mir auch alles, was ich bis jetzt über Barcamps gehört hab, ziemlich locker und gerade aus Freiwilligkeit und Offenheit zu erblühen. :-)
Gibt’s da immer/manchmal/nie thematische Vorgaben?
Also Robert, ich hab mich jetzt bei euerm Wiki angemeldet, hab einen tierischen langen Bericht über unser “Flipcamp” verfasst, aber wie ich das da jetzt rein kriege weiß ich nicht. :(
Momentan findet man das hier:
https://www.barcamp.at/Benutzer_Diskussion:Biggi
ich wollte aber eigentlich hier erscheinen:
https://www.barcamp.at/Diskussion:Flipcamp
Aber wie das geht, weiß ich noch nicht. Ich werde einen Workshop “Wikis” fürs nächste Wendland wünschen. ;-)
Ich denke, wer auf ein FlipCamp kommt, der/die weiß auch warum es geht :-)
BarCamps sind prinzipiell thematisch total offen. Die Themen drehen sich im weitesten Sinne rund um das Web/Internet. Das lässt auch schon viel zu. Aber ich habe auch schon Sessions zu Rhetorik oder Fotografieren erlebt – wobei auch hier ein Webbezug herstellbar ist.
Wichtig ist bei BarCamps die “Organisationsform”: Es gibt keine festen Vorträge. Es gibt nur Räume und Sessions und jedeR kann sein Thema einbringen und eine Session damit “besetzen”. Ob sie dann stattfindet hängt davon ab, ob Leute hinzukommen. Manchmal wird bei Beginn über die Sessions “abgestimmt” bzw. nachgefragt ob es Interesse gibt. Das spannende ist, dass mitten in einer Session die Idee für ein neues Thema entsteht und dann irgendwo noch eine Session dazu eingeschoben wird.
Das nur in Kürze zum Prinzip.
Die Idee des BarCamp ist natürlich übertragbar und wird auch übertragen. So habe ich in den USA von einem HealthCamp gelesen, dass Gesundheitsthemen behandelt. Es gab/gibt auch TourismusCamps etc. Aber auch bei solchen Camps wird wohl die Breite der Themen recht groß sein.
Hallo Biggi,
jetzt haben sich unsere Antworten überschnitten. Danke für deinen Beitrag :-)
Zum richtigen Einfügen:
Gehe auf https://www.barcamp.at/Diskussion:Flipcamp und klicke dann auf den “Karteireiter” neben “Diskussion”, der “bearbeiten” heisst. Dann hast du den Text der vorigen DiskutantInnen vor dir. Scrolle ganz runter und füge deinen Text dazu.
Ein paar Formatierungen kann ich dann gerne nachholen. Wenn es gar nicht klappt, kann ich es gerne für dich kopieren.
Nochmals danke fürs einbringen.
Robert, war das jetzt deine Antwort auf meinen Kommentar?
nee, oder? ;-)
und zum Barcamp – ihr theoretisiert mir alle viel zu viel.
einfach machen. Und das Event nicht so hoch hängen. Ich bin wahrlich nie ein Kohlwähler gewesen, aber einer seiner Sprüche ist wirklich gut: “Entscheidend ist, was hinten raus kommt.”
Das gilt für Barcamps wie für alles andere auch.
:-)
Nochmals: Hallo Biggi,
jetzt habe ich deinen Beitrag im Wiki gelesen. Danke für deine Schilderung und die Erfahrungen mit dem Texttreff. Das ist eine sehr gute Ergänzung der bisherigen Gedanken.
Der größte Unterschied zwischen BarCamps und dem Texttreff ist natürlich die offenere Organisation – dh. jedeR kann kommen, solange Platz ist. Natürlich treffen sich etliche, die sich schon (gut) kennen. Aber es ist immer Platz für “Neue”. Das ergibt natürlich eine ganz andere Dynamik.
Schon wieder überschnitten. Der lange Kommentar von mir war eine Antwort auf Tinas Frage, ob es thematische Vorgaben bei BarCamps gibt.
Oh, ich wollte gar nicht soviel theoretisieren ;-) Die FlipCamp Wikiseite soll ja auch nicht alles von vorn bis hinten durchplanen.
Andererseits hilft das schreiben darüber, denn sonst würden andere nicht aufmerksam, du hättest nicht gebloggt, ich nichts vom Texttreff gelesen etc.
Daher, theoretisiere ich gerne ein wenig – aber freue mich dann auch auf die praktische Ausführung… :-)
Die Tücken des Internets… bei einem Flipcamp überschneidet sich nicht so viel… ;-)
Ich hab nun meinen Beitrag in euerm Wiki nach deinen Angaben “zu Fuß” also per copy & paste eingefügt. Allerdings ist mein Name nun nicht wie die anderen verlinkt, was mich nicht stört. Aber vielleicht bist du so lieb und verlinkst inhaltlich noch. Also den Texttreff und mein Blog.
Wenn nicht, ist auch egal.
Ich gehe jetzt auf jeden Fall erst mal schlafen. :-)
Eine gute Nacht nach Österreich!
Und noch ein Nachtrag:
Robert – beim Texttreff-Flipcamp kommen auch immer wieder neue, die sich noch nicht kennen, dazu. Aber die Gesamtteilnehmerzahl ist eben immer begrenzt, weil wir alle auch vor Ort wohnen. Offen ist es also bei uns – innerhalb des Texttreffs auch. Als Anhaltspunkt: Der TT hat roundabout 600 Mitglieder. Beim “flipcamp” treffen sich 50 davon.
Hallo Biggi,
habe ein wenig in deinem Beitrag verlinkt. Wenn du noch was formatiert haben möchtest, sag/schreib es mir.
Eine gute Nacht nach Deutschland :-)